Segensfeier

Religiöse Jugendfeier für Jugendliche in der 8. Klasse

Auf einen Blick

Art

Schulaktion

Thema

Spiritualität

Gruppengröße

10+

Altersstufe

8. Klasse

Idee

Gym Cottbus

Aufwand

hoch

Schulaktion

Spiritualität

10+

8. Klasse

Gym Cottbus

hoch

Deshalb evangelisch:

Die Segensfeier stellt ein Angebot für Familien ohne Kirchenzugehörigkeit aber mit einer Nähe zum Christentum dar. Der Übergang zum Erwachsenwerden wird von der Schulgemeinschaft gemeinsam gefeiert und gestaltet. Sie stellt ein wichtiges Ereignis für die Familien dar, die weder Konfirmation, Firmung oder Jugendweihe feiern.

Allgemein

Das Erwachsenwerden von Kindern ist ein bedeutender Prozess und sollte von der Gemeinschaft bewusst gestaltet werden. Besonders Jugendlichen, die eine wohlwollende Distanz zur Kirche haben, sich aber dennoch den christlichen Traditionen verbunden fühlen, fehlt oft ein gestalteter Übergang. Die Segensfeier soll ein Angebot für die Jugendlichen der 8. Klassen sein, die weder Konfirmation, Firmung noch Jugendweihe feiern.

Trotz schwindender Kirchenmitgliedschaften wird der Kirche eine hohe Kompetenz in Krisensituationen und Lebensumbrüchen zugeschrieben. Im Rahmen der Schulgemeinschaft an der evangelischen Schule erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit, im Prozess des Erwachsenwerdens gestärkt zu werden. So kann Familien, die zwar offen für kirchliche Angebote sind, aber keinen Anlass sehen, in die Kirche einzutreten, kirchliches Leben nahegebracht werden. Die Kirche zwingt sich somit nicht auf, sondern spricht eine offene Einladung aus.

Die Segensfeier ist ein festlicher und ökumenischer Akt, der allen Anwesenden den Übergang und den Abschied von der Kindheit hin zum Erwachsenwerden symbolisch aufzeigt. Dieses Ereignis ist nicht nur für die Jugendlichen ein wichtiger Schritt, sondern auch für die ganze Familie. Die Feierstunde ist ein Zeichen dafür, dass die „Segnungsschüler*innen“ im Kreise der Erwachsenen aufgenommen werden.

Der organisatorische Rahmen wird von der Schule verantwortet. Sie übernimmt die Vorbereitung und die Abstimmung mit den jeweiligen Kirchen. Die Feier findet in der Kirche statt, die die Kinder und Jugendlichen bereits durch ihr Schulleben an der evangelischen Schule kennen. Das Projekt findet fachübergreifend statt, hat also seinen Sitz im übergreifenden Schulprofil.

Die Jugendlichen gestalten die Veranstaltung aktiv mit und kommen so selbst zu Wort. Zur Erinnerung erhalten alle Teilnehmenden ein Geschenk.

Zur Vorbereitung auf die Feier nehmen die Schüler*innen an Vorbereitungskursen teil.

Planung
Überblick
  • Abstimmung mit dem Träger, der Schulleitung, dem Kollegium und den Klassenleitungen
  • Vorstellung der Eckpunkte des Konzepts auf einem Elternabend zu Beginn des Schuljahres
  • Vorstellung des Konzepts bei den Schüler*innen
  • Erarbeitung der inhaltlichen Punkte in einer fächerübergreifenden Arbeitsgruppe (Vorbereitungskurse, gemeinsame Fahrten, Planung der Segensfeier)
  • Durchführung der Vorbereitungskurse November bis März
  • Gestaltung und Verteilung von Einladungen
  • Begehen der Segensfeier (Mai) (siehe Ablaufplan)
Grundaspekte der Planung
  • Das Projekt muss von der gesamten Schulgemeinschaft getragen sein. Organisatorisch und inhaltlich braucht es immer wieder den Einbezug der Schulleitung, der unterschiedlichen Fachbereiche und der Klassenleitungen. Die Schulleitung stellt den organisatorischen Rahmen zur Verfügung. Die verschiedenen Fachbereiche bringen sich in die Gestaltung der Feier ein. Der Fachbereich Musik übernimmt mit den Kursen die musikalische Begleitung. Der Fachbereich Kunst gestaltet mit Kursen den Gottesdienstraum (Banner oder Aufsteller) oder die Werbeflyer.
  • Es wird ein enger Kontakt zur evangelischen und katholischen Gemeinde hergestellt. Das Projekt ist eine Kooperation mit dem Schulträger, den ev. Kirchgemeinden, dem ev. Kirchenkreis, der katholischen Propsteipfarrei und dem AKD.
  • Die ganze Schulgemeinschaft wird zur Segensfeier eingeladen. Damit erhält das Projekt eine Relevanz für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft. Die Teilnehmenden erfahren dadurch eine besondere Wertschätzung.
Inhaltliche Konzeption der Vorbereitungskurse
  • In den Vorbereitungskursen sollen die Jugendlichen mit Ihren Fragen und Anliegen zum Erwachsenwerden im Mittelpunkt stehen. Thematisch geht es dabei um persönliche Geschichte, neue Herausforderungen, eigene Visionen, Fragen nach dem Sinn des eigenen Unterwegsseins, Segen und was im Leben wichtig ist.

Beispielwünsche der inhaltlichen Gestaltung der Vorbereitungskurse aus einem Jahrgang:

      • Meine Zukunftserwartungen
      • Wie geht man mit Menschen um, die man nicht mag, aber es ihnen so nicht sagen möchte
      • Wie gehe ich mit Fremdscham um
      • Benehmen und Aussehen, z.B. Mode und Kleidung (Jugendliche und Erwachsene)
      • Warum leben wir überhaupt
      • Lebensberatung, Therapeuten (Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten)
      • Thema Frieden
      • Tierheim Cottbus (Besichtigung)
      • Wie entstand der Segen und welche Bedeutung hat er für mich?
      • Exkursion nach Dresden
  • Die Kurse finden in unterschiedlichen Formaten statt. Es gibt Nachmittagskurse von ca. 90 Minuten. Projekttage, Abendveranstaltungen und Einbindungen in den Religionsunterricht. (siehe Übersichtsplan).
  • Die Teilnahme der Jugendlichen an Projekttagen und Exkursionen ist so organisiert, dass die Schüler*innen keinen Nachteil durch Unterrichtsversäumnisse haben. Beispielweise bereiten die anderen Schüler*innen der 8. Klassen die Wochenschlussandachten vor, während die Teilnehmenden auf Exkursionsfahrt sind.
  • Eine Einbindung des Religionsunterrichts in die Vorbereitung trägt dazu bei, dass der ganze Klassenverband in den Prozess involviert ist. So wird es nicht nur ein Ereignis für die teilnehmenden Schüler*innen, sondern bekommt ein Gewicht für die ganze Klasse.
  • Alle Veranstaltungen sind für die Eltern und Familien offen. Ein Einbezug der Familien ist wichtig, da der Übergang der Kinder hin zu Erwachsenen auch für die Eltern ein wichtiger Schritt. Das Format des Generationenabends trägt diesem Aspekt besonders Rechnung. Hier lernen sich die Großeltern, Eltern und Kindern der teilnehmenden Familien kennen und verstehen.
  • Die Formate werden jedes Jahr auf die Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmenden angepasst. Bestimmte Formate haben sich allerdings bewährt und wurden fest etabliert (z.B. Weihnachtsfeier für obdachlose und einsame Menschen, Mehrgenerationenabend, Exkursion nach Dresden).
Übersicht der Workshops und Zeiten:

Beispielhaft aus dem Jahrgang 2024

  • Projekttag: „Stil und Etikette“: ca. 7 Stunden (November)
    • Moderne Umgangsformen für junge Leute
  • Nachmittagskurs: Hilfe über das Handy, wenn es dir mal schlecht geht…“ (November)
    • Telefon- und Chatseelsorge für und von Jugendlichen
  • Nachmittagskurs: Vorstellung der Stadtmission (Dezember)
  • Abendveranstaltung: Weihnachtsfeier für obdachlose und einsame Menschen „Ihr sollt ein Segen sein“ für ANDERE (Dezember):
  • Nachmittagskurs: Vorbereitung der Exkursion nach Dresden (Januar)
  • Eintägige Exkursion nach Dresden (Februar)
  • Im allgemeinen RU der Klasse: „Das Leben mit Sinn begaben“ (März)
    • Das Thema „Segen“ wird im Klassenverband bearbeitet. Die Segensfeier wird so in der Klassengemeinschaft verankert.
  • Elternabend (März)
    • Organisatorische Absprachen, Austausch über das Geschenk
  • Abend der Generationen (Kinder – Eltern – Großeltern) (März/April)
    • Die verschiedenen Generationen der teilnehmenden Familien lernen sich in bunt gemischten Gruppen kennen. So wird ein Verständnis für die unterschiedlichen Lebenslagen, Ansichten und Gedanken der verschiedenen Generationen untereinander gefördert.
Ablauf der Segensfeier
  • Vorspiel
  • Begrüßung
  • Musik / Gedichte
  • Psalmgebet
  • Musik
  • Lesung
  • Ansprache
  • Musik
  • Segnung der Jugendlichen
  • Wünsche und Fürbitten
  • Vater Unser
  • Grußworte
  • Segen
  • Nachspiel
Tipps für andere:
  • Feedback von Teilnehmenden der Segensfeier können nachgelesen werden unter: Segensfeier des Evangelischen Gymnasiums am 4. Mai 2024, Klassen 8 – Evangelische Schule Cottbus Gymnasium
  • Eltern und Großeltern aktiv in die Gestaltung der Segensfeier und die Vorbereitung einbeziehen
  • Als Geschenk bietet sich eine Kerze und ein Bilderrahmen mit Datum und Titel an.
  • Das Geschenk wird von selbstgesuchten Paten und Patinnen übergeben. Das können andere Schüler*innen, Verwandte oder andere Personen wie Lehrkräfte sein. Die Übergabe des Geschenks und die Würdigung der Schüler*innen bekommen so eine persönliche Note.
  • Zur besseren Organisation von Schüler*innen und Eltern bieten sich Chatgruppen an. Bei den Eltern und Schüler*innen werden zwei Verantwortliche bestimmt, die Fragen und Anliegen aus der Chatgruppe mit dem Organisationsteam und den Verantwortlichen klären.
Quelle:

Evangelisches Gymnasium Cottbus